Oberneuland kann auf eine mehr als 800 Jahre alte Geschichte zurückblicken. Während der Regentschaft von Kaiser Barbarossa wurde „Overnigelant“ und „Rocwinkil“ 1181 von Erzbischof Siegfried erstmals urkundlich erwähnt. Der Mittelpunkt der Siedlung lag damals „over“, also jenseits des „neues Landes“ um die Horner Kirche. Vor der Oberneulander Kirche richtete die Regierung einen Richtplatz ein, an dem Recht gesprochen wurde. Vollstreckt wurden die Urteile für beide Teile des damaligen Hollerlandes an der „Uppe Angst“. Noch heute erinnert ein Straßenname an die armen Sünder, die hier vom Leben zum Tode geführt wurden. Im Volksmund wird die Umgebung immer noch als „Uppe Angst“ bezeichnet.

Den größten Teil seiner Geschichte war Oberneuland ein frei verwaltetes Dorf Bremens. Seine Grenzen umfassten einst weite Teile des Hollerlandes, also zum Beispiel auch Osterholz und Borgfeld (Katrepel), die erst später abgetrennt wurden. 1945 gab Oberneuland seine Selbstständigkeit auf und wurde ein Ortsteil Bremens. Rockwinkel, von der Fläche eigentlich der größere Part, ging in Oberneuland auf. Seit 2015 ist Oberneuland ein Stadtteil der Freien Hansestadt Bremen.

Kopie der Gründungsurkunde aus dem Jahr 1312 (im Besitz vom Staastarchiv Bremen).
Kopie der Gründungsurkunde aus dem Jahr 1312 (im Besitz vom Staatsarchiv Bremen).

In seiner langen Geschichte hat sich Oberneuland vieles seiner Ursprünglichkeit bewahren können. So ist in Teilen immer noch der landwirtschaftlich geprägte Einfluss spürbar.

Ein Relikt aus der Zeit der ersten Besiedlung ist die alte Eiche am Festplatz. In ihrem Schatten hat sich Oberneuland zu dem entwickelt, was es heute ist, ein liebens- und lebenswerter Stadtteil am Rande der Großstadt.